Wir über uns
Team
Aktuell
Materialien
Kontakt / Impressum


„Vorfälle von Diskriminierung im Seminar – wie kann ich als Anleiter*in intervenieren und begleiten?“

Ein rassistischer Begriff fällt, jemand macht eine sexistische Bemerkung, eine Person verhält sich trans*unsensibel, der Wissensstand zu Diskriminierungen im Seminar ist so unterschiedlich, dass der Prozess auseinanderzufallen droht….
Wenn in Veranstaltungen, die wir moderieren, Diskriminierungen geschehen, fühlen wir uns oft überfordert: einerseits haben wir eine besondere Verantwortung und den Anspruch, angemessen zu reagieren. Andererseits sind wir selbst oft emotional betroffen vom Vorfall, handlungsunsicher und unfähig zu reagieren.

Im Workshop reflektieren wir anhand von Beispielen aus der eigenen Praxis unsere Haltung und unser Handeln in Veranstaltungen, in denen wir selbst die Leitung haben.

- Wie können wir Diskriminierungen erkennen und benennen, ohne dass die Situation eskaliert?
- Wie schützen wir Teilnehmende, die gerade Diskriminierung erleben, obwohl (noch) nicht klar ist, was sie jetzt brauchen?
- Wie kann es gelingen, dabei auch unsere eigenen gesellschaftlichen Positionierungen und Verstrickungen mit zu reflektieren und klar positioniert (solidarisch…) zu handeln?
- Wie finden wir unsere Fassung wieder, wenn wir selbst Zielscheibe der Diskriminierung oder eines verbalen Angriffs sind?
- Wie können wir eine Seminargruppe dabei begleiten, einen Konflikt differenzsensibel zu lösen?

Neben der Reflexion und Verarbeitung der Situationen geht es insbesondere darum, die Teilnehmenden zu befähigen, die gewonnenen Erkenntnisse in eine veränderte Praxis umzusetzen – und in ihre Arbeits- und Einsatzorte zu tragen. Durch das Kennenlernen und Üben von Gesprächstechniken und Interventionen eignen die Teilnehmenden sich Strategien an, zukünftig vorbereiteter und handlungssicherer für Diskriminierungssituationen zu sein. Am Ende der Fortbildung haben die Teilnehmenden einen inneren Fahrplan für Situationen, in denen diskriminierendes Handeln auftritt und Gesprächstechniken zu ihrer Bearbeitung zur Verfügung. Ziel ist die Stärkung der eigenen politischen Haltung und des Handelns gegen Diskriminierung als Leiter*in von Veranstaltungen.

Die mitgebrachten Situationen reflektieren wir mithilfe eines Fundus an systemischen (Gesprächs)Techniken und Aufstellungsmethoden (Bodenanker), Elementen aus dem Psychodrama und der Theaterpädagogik. Wir arbeiten ganzheitlich und beziehen Gefühle, Bedürfnisse und den Körper mit ein. Ein besonderer Blick gilt dem Thema Selbstfürsorge, dem wir uns mit Achtsamkeits- und Entspannungstechniken nähern. Unser Fokus ist ressourcen- und lösungsorientiert.

Unser Ansatz ist machtkritisch und differenzsensibel. Für eine geschützte Bearbeitung erlebter Situationen unterstützen und fördern wir die Schaffung getrennter Räume, so wie sie von den Falleinbringer*innen gewünscht werden, konkret PoC-Empowerment/kritisch weiße und LGBT*IQ-Räume.

Zielgruppe:
Das Seminar richtet sich an politische Bildner*innen, die Erfahrung in der Anleitung und Moderation von Gruppen und ein Grundverständnis von kritischen Diskursen zu Diskriminierung haben.

Wir möchten eine heterogene Zielgruppe ansprechen, die einerseits aus unterschiedlichen (linken) herrschaftskritischen Widerstands- und Befreiungsbewegungen kommt und andererseits unterschiedliche gesellschaftliche Standorte in Bezug auf eigene Diskriminierungserfahrungen repräsentiert. In der Auswahl der Teilnehmer*innen werden wir dies berücksichtigen. Aus diesem Grund bitten wir darum, eigene Positionierungen und Diskriminierungserfahrungen bei der Anmeldung kurz zu benennen. Diese Angaben dienen dazu, eine möglichst heterogene Seminargruppe zusammen zu stellen und werden nur von den Teamer*innen gelesen sowie vertraulich behandelt.

Die Anmeldefrist ist bis zum 10.03.2019. Die Auswahl der Teilnehmer*innen erfolgt bis zum 20.03.2019.

Termine: Das Seminar gliedert sich in drei aufeinander aufbauende Module. Interessent*innen sollten unbedingt die Teilnahme an allen drei Terminen einplanen. Eine Anmeldung für nur ein Modul ist nicht möglich. Modul 1: 9.-11. Mai 2019 Modul 2: 12.-14. September 2019 Modul 3: 16.-18. Januar 2020

Voraussichtliche Seminarzeiten sind jeweils Donnertag von 10-18 Uhr, Freitag von 10-18 Uhr und Samstag von 10-15.30 Uhr.

Zwischen den Modulen treffen die Teilnehmenden sich in Reflexionsgruppen, in denen Erlerntes vertieft werden soll.

Ort: Alle drei Module werden in der Rosa-Luxemburg-Stiftung, Franz-Mehring-Platz 1,10243 Berlin stattfinden. Die Seminarräumlichkeiten sind barrierefrei zugänglich.

Leitung:
Toan Quoc Nguyen, Diplom-Pädagoge, politischer Bildungsreferent, systemischer Coach und Prozessbegleiter, Berlin
Mitja Lück-Nnakee, Diplom-Pädagogin, Referentin für politische Bildung, systemische Supervisorin und Organisationsberaterin, Berlin

Kosten:
150 Euro/90 Euro ermäßigt/30 Euro ermöglichend

Der Teilnahmebeitrag beinhaltet die Teilnahme an allen drei Seminarblöcken. Am Geld wird die Teilnahme nicht scheitern; wer weniger hat, zahlt weniger. Ggf. anfallende Fahrt- und Übernachtungskosten können nicht übernommen werden.

Anmeldung:
weiterbildung@rosalux.org

Wir bitten alle Teilnehmenden, uns bereits bei der Anmeldung mitzuteilen, ob und für welches Bundesland ggf. eine Anerkennung als Bildungsurlaub benötigt wird.
In einigen Bundesländern wie Bayern, Sachsen, Bremen und NRW besteht kein (genereller) Anspruch auf Bildungsurlaub (mehr) bzw. kann die Rosa-Luxemburg-Stiftung als nicht-zertifizierte Institution dort leider keinen Bildungsurlaub beantragen.

Information & Kontakt:
Claudia de Coster, Tel. 030 44310-141, E-Mail: Claudia.deCoster@rosalux.org

Veranstaltet von der Rosa-Luxemburg-Stiftung.

Zurück zu Aktuelles

Top

Bildungswerkstatt Migration & Gesellschaft | info@bildungswerkstatt-migration.de