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Rassismuskritisches Handeln in der Migrationsgesellschaft
Zusatzqualifizierung im Lidicehaus Bremen von September 2020 bis Januar 2021

3-modulige Qualifizierung für Fachkräfte, Ehren- und Hauptamtliche aus der pädagogischen Arbeit, der Sozialen Arbeit, der Bildungsarbeit und Interessierte, die sich selbstreflexiv und kritisch mit den aktuellen Herausforderungen der Migrationsgesellschaft und dem eigenen professionellen Handeln darin auseinandersetzen wollen. Zentral sind dabei die Zusammenhänge zwischen Rassismus, Migration und Kolonialismus. Darauf aufbauend ist Raum für Praxisreflexion und die (Weiter)Entwicklung der eigenen Haltung und Praxis.

Leitidee:
Die letzten Wochen und Monaten haben uns auf lokaler, aber auch auf globaler Ebene leider wieder gelehrt, wie wichtig und unverzichtbar es ist, sich mit bestimmten diskriminierenden bzw. menschenverachtenden gesellschaftlichen Praxen, wie beispielsweise Rassismus, auseinanderzusetzen. Besonders in den aktuellen Corona-Zeiten, in denen massive Ein- und Beschränkungen das alltägliche Leben bestimmen, lassen sich gleichzeitig auch unzählige rassistisch motivierte diskriminierende Fälle zunehmend beobachten, die dank digitaler und konventioneller Medien dokumentiert wie nie zuvor werden können. Jedoch sind diese beobachteten Phänomene weder neu noch isolierte Ausnahmefälle, sondern sichtbare Anzeichen von tief verankerten gesellschaftlichen Ausschluss- und Unterdrückungsstrukturen, die sich u.a. zum Beispiel in der Problematisierung von „Migration“, in Diskussionen um Zugehörigkeit und Nichtzugehörigkeit und den damit einhergehenden Praktiken des Fremdmachens erst bemerkbar machen werden. Daraus resultieren aus unserer Sicht einige zentrale Fragen wie z.B.: Wie können wir diese (oftmals versteckten) Strukturen demaskieren und thematisieren? Wie können wir diejenigen stärken, die ständigem sozialen Ausschluss und struktureller Diskriminierung gegenüberstehen? Wie können wir unsere Praxis als nicht von Diskriminierung betroffene Personen solidarisch gestalten?

In dieser Weiterbildung geht es um Selbsterfahrung und -reflexion, sowie das Erkennen von Machtverhältnissen, Formen von Diskriminierung und die eigenen Verstrickungen darin. Ein Wechsel aus theoretischen Inputs und praktischen Übungen soll Reflexionsprozesse in Bezug auf die Reproduktion von Ausschlüssen und Diskriminierung in der (eigenen) Arbeit oder in anderen Kontexten sowie die Entwicklung neuer Handlungsstrategien anstoßen.

Zielgruppe:
Die Zusatzqualifikation richtet sich an Fachkräfte, Ehren- und Hauptamtliche, die sich mit Rassismus und Kolonialverstrickungen im Arbeitsalltag und in der Gesellschaft auseinandersetzen und eine rassismuskritische Haltung und Praxis (weiter-) entwickeln wollen.
Die Fortbildung bietet einen Raum für eine positionierte Auseinandersetzung mit Rassismus. Sie richtet sich an Menschen mit und ohne negative Rassismuserfahrungen.

Modulbeschreibungen:
Modul 1 – Einführung und Grundlagen Rassismus, Migration und Kolonialismus
Im ersten Modul der Fortbildungsreihe sind die Zusammenhänge zwischen Rassismus, Migration und Kolonialismus das zentrale inhaltliche Thema. Wir erarbeiten gemeinsam die Ursprünge des Rassismus und seine unterschiedlichen, gegenwärtigen Formen.

Modul 2 – Empowerment, Critical Whiteness und weitere Reflexionsräume
Die Reflexion der persönlichen Eingebundenheit in gesellschaftliche Strukturen und Ungleichheiten steht im Mittelpunkt. Wir arbeiten mit Ansätzen der Critical Whiteness, des Empowerments und weiteren Reflexionsangeboten. Den Hauptteil des Moduls werden wir in getrennten Räumen gestalten.

Modul 3 – Praxisreflexion und Transfer in den Arbeitsalltag
Im dritten Modul werden wir konkrete Situationen und Fragen aus der Praxis der Teilnehmer*innen reflektieren. Gemeinsam werden wir Handlungsmöglichkeiten und Strategien für den (Arbeits-)Alltag entwickeln.

Trainer*innen:
Samuel Njiki Njiki, Kiana Ghaffarizad und Tobias Linnemann mit Unterstützung von Sarah Mireku und Olan Scott Pinto.
Wir sind Trainer*innen mit und ohne negative Rassismuserfahrungen, und auch in Bezug auf andere Zugehörigkeiten unterschiedlich positioniert. Unsere Multiperspektivität bildet eine wichtige Grundlage und Ressource unserer Arbeit.

Kosten: 600€ für alle Module, inkl. Vollverpflegung und Übernachtung im EZ, Ermäßigungen sind möglich.

Fragen und Anmeldung bei Samuel Njiki Njiki, njiki@lidicehaus.de, (0421) 69 272-22

Veranstaltet vom Lidicehaus Bremen

Weitere Infos unter MYSOZ.DE/HANDELN2020

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